Das Institut für Historische Theologie trauert um Dr. Regina Willi (1968-2019) - Jahresgedächtnis

10.06.2020

Am 8. Juni jährt sich zum ersten Mal der Heimgang unserer lieben Mitarbeiterin Dr. Regina Willi. Wir wollen ihrer in einem schlichten Gottesdienst in der Votivkirche am Mittwoch, 10. Juni 2020 um 19:00 Uhr, gedenken und laden alle, die sich Zeit nehmen können, dazu herzlich ein.

Veni sancte Spiritus – in fletu solatium – da perenne gaudium
(Sequenz zum Pfingstfest )

Nach kurzer, rasch fortschreitender Krankheit ist unsere liebe Kollegin Frau Universitätsassistentin Dr. Regina Willi am 8. Juni 2019, dem Samstag vor dem Pfingstfest, heimgegangen.

Regina Willi war sechs Jahre am Fachbereich Theologie der Spiritualität tätig, und es war eine Freude mit ihr zusammenzuarbeiten. Ihre leise, bescheidene, liebenswürdige Präsenz, ihre verlässliche Hilfsbereitschaft und ihr fachliches Können kam allen zugute, nicht zuletzt den Studierenden, die sie mit der christlichen Spiritualität vertraut machte.

Regina Willis Liebe galt zuerst der Heiligen Schrift. Nach der Promotion im Alten Testament über das Buch des Propheten Jeremia (2004) unterrichtete sie mehrere Jahre an der Theologischen Fakultät Lugano, anschließend war sie Professorin für Altes Testament an der Hochschule Heiligenkreuz. Es war ihr ein besonderes Anliegen, Wissenschaft und Spiritualität zu verbinden. Neben den Psalmen beschäftigte sie sich zuletzt v.a. mit dem Propheten Jeremia: „Was Jeremia trägt, ist seine tiefe Freundschaft mit Gott. Und Gott erweist sich wahrlich als treuer Gott, durch alle Dunkelheiten hindurch“, schrieb sie in einem Aufsatz 2018. Die persönliche Verankerung in der Freundschaft mit Christus prägte spürbar auch Regina Willis Lebensstil und ihren Umgang mit ihren Mitmenschen. In den letzten Jahren trat in ihren Forschungen die Gestalt der Gottesmutter in den Vordergrund. Diese umfangreichen Studien, die sie mit ganzer Liebe und unter Aufbietung aller Kräfte vor wenigen Wochen abschloss, in der Hoffnung, sie noch in diesem Jahr als Habilitationsarbeit einzureichen, darf man als Regina Willis Testament bezeichnen.

Dass sie uns so schnell genommen wurde, lässt die Lücke, die sie hinterlässt, umso schmerzlicher spüren. Wir vermissen sie sehr.

Im Glauben wissen wir jedoch: Denen, die in Christus sterben, wird das Leben gewandelt, nicht genommen.

Für den Fachbereich Theologie der Spiritualität und das Institut für Historische Theologie der Universität Wien

Marianne Schlosser

Das Requiem für Regina Willi feiern wir am Dienstag, 18. Juni 2019, um 18:30 Uhr in der Franziskanerkirche (Franziskanerplatz, 1010 Wien).

Dr. Regina Willi